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Herzlich Willkommen bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Bielefeld

Jüdische Kulturtage Bielefeld 2023

vom 26. August bis zum 8. Oktober: Konzerte, Lesungen, Ausstellung, Film und Vorträge

Programmflyer zum Download


Konzerte, Lesungen, Film und Workshops geben einen Einblick in die Vielfalt jüdischen Lebens gestern und heute. Ein Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe ist die Ausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan Stiftung, in der 19 jüdische Kulturschaffende porträtiert werden, die aufgrund ihrer Herkunft von den Nationalsozialisten gefangen genommen und ermordet worden sind. Mit jüdischem Leben heute beschäftigen sich weitere Veranstaltungen mit aktuellen jüdischen Künstlern aus dem In- und Ausland. Auch lokale Akteur*innen sind beteiligt und bereichern die Veranstaltungsreihe. Ein besonderes Highlight ist ein Tag der Begegnung auf dem Gelände der jüdischen Kultusgemeinde.


Der Veranstalter ist der Verein „Jüdische Kulturtage Bielefeld“ in Kooperation mit VHS Bielefeld, Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Historisches Museum, Stadtarchiv Bielefeld, Historischer Verein der Grafschaft Ravensberg, Künstlerinnen bi/owl e.V., Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V.


Gefördert durch das Kulturamt Bielefeld, die Sparkasse Bielefeld, den Zentralrat der Juden in Deutschland, die Andreas-Mohn Stiftung, den Ev. Kirchenkreis Bielefeld (Erwachsenenbildung & Frauenreferat) und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

 

Unvollendete Leben – Ausstellung

27. August bis 8. Oktober 2023

Montag bis Samstag 10 - 18 Uhr, Sonntag 11 - 17 Uhr

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park, Historischer Saal

Eintritt frei

Eröffnung am Sonntag, 27. August 2023 um 11:30 Uhr

Die Wanderausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan-Stiftung Breslau porträtiert 19 Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Die Künstler und Künstlerinnen wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert, misshandelt und ermordet. Sie teilten das tragische Los europäischer Juden während des Zweiten Weltkrieges. Ihr Werk bezeugt in Musik, Theater, Literatur und Kunst ihren erschütternden Leidensweg. Ihr Schaffen ist das Testament, das sie der Nachwelt hinterlassen haben.

Die Ausstellung wird ergänzt durch die Biographie der Bielefelder Schriftstellerin Josefa Metz.

 

© Aleksandra Lubos-Zadroz

 

Vortrag und Gespräch

Mittwoch, 20. September 2023, 19 Uhr

„Vermächtnis sucht Herkunft" - Provenienzgeschichten im Museum Huelsmann

Dr. Elisabeth Schwarm,

Museum Huelsmann, Ravensberger Park 3

Eintritt frei

Das Museum Huelsmann hat sich in den zurückliegenden Jahren intensiv mit der Herkunft der Sammlung Huelsmann beschäftigt. Ein Rundgang mit 15 Stationen zur Objektgeschichte führt durch alle Bereiche der ständigen Sammlungspräsentation und beleuchtet schlaglichtartig das bisher unbekannte Schicksal bedeutender Kunstwerke und der Sammlung Huelsmann. Welche Geschichten haben die Objekte erlebt, bevor sie als Vermächtnis des Ehepaares Hülsmann nach Bielefeld kamen? Die ausgewählten Beispiele berichten von bedeutenden (jüdischen) Sammlern und ihren                  © Max Ernst Stockburger              Schicksalen, erläutern exemplarisch verschiedene Erwerbungsarten und Handlungsstrukturen und verweisen auf die   verschiedenen Arbeitsmethoden der Provenienzforschung.

 

Konzert

Sonntag, 24. September 2023, 18.30 Uhr

„Rumeynishe Fantasien“

Klezmerkammermusik mit Szilvia Csaranko und Johannes Gräßer

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Historischer Saal

Eintritt: 9,- €

Seit Anbeginn ihres Zusammenspiels im Jahr 2010 kreieren Johannes Gräßer und Szilvia Csaranko ihren ganz eigenen Sound. Die einzigartigen und verzaubernden Melodien der Geige, mal seufzend, mal lachend, verschmelzen in lieblichen, mitunter dramatischen Dialogen mit dem Akkordeon oder dem Klavier zu einer Klangsymbiose, die unendliche Geschichten zu erzählen vermag.

© Alice End
Im Mittelpunkt des Konzerts steht traditionelle Musik aus Rumänien, insbesondere die namensgebenden „Rumeynishen Fantasien“. Die Solostücke für Violine und Klavier (ursprünglich Tsimbl) sind von zerbrechlicher Schönheit und romantischer Mystik, da weder Herkunft noch Interpreten überliefert sind. Rumänische Tänze werden ergänzt von jiddischen Hochzeitsmelodien, die ihren Ursprung in den osteuropäischen Klezmerkapellen haben und in den amerikanischen Jazzclubs der 1920er und 1930er Jahre durch kleine Ensembles jüdischer Auswanderer Popularität erlangten. Den Ursprung der Klezmermusik in der Synagogalmusik suchend, erklingen auch Melodien aus diesem Kontext. Sie schließen den Bogen zwischen traditioneller und klassischer Musik hin zu einem neuen, frischen, lebendigen Klangerlebnis.

Vor Konzertbeginn geben die Musiker*innen um 17 Uhr eine kostenfreie Konzerteinführung!

 

Lesung

Dienstag, 26. September 2023, 19 Uhr

Unter fremden Himmeln: Lesung aus dem Werk der jüdischen Exilautorin Ilse Losa

Dr. Irene Below, Barbara Daiber und Angela Kemper

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Eintritt frei

(in Kooperation mit den Künstlerinnen bi-owl e.V.)

llse Lieblich ist in Buer bei Osnabrück in einer jüdischen Familie geboren. Hier wächst sie bei ihren Großeltern auf, bis sie mit Schulbeginn nach Melle wieder zu ihren Eltern und Geschwistern kommt. Später besucht sie das Lyceum in Osnabrück bis zum Umzug der Eltern nach Hildesheim, wo sie das Gymnasium nach dem Tod ihres Vaters kurz vor dem Abitur abbrechen muss. Ein Jahr verbringt sie als Au-pair in England, findet danach eine Anstellung in einem Krankenhaus in Hannover in der Röntgenabteilung, die sie nach der Machtergreifung Hitlers zusammen mit allen anderen jüdischen Mitarbeitern innerhalb von 24 Stunden verlassen muss, arbeitet dann in Berlin. Sie flüchtet nach einer Vorladung bei der Gestapo und drohender Verhaftung aufgrund eines abgefangenen hitlerkritischen Privatbriefs 1934 als 21jährige nach Portugal. Dort heiratet sie den Architekten Arménio Losa, nimmt die portugiesische Staatsbürgerschaft an und beginnt 1948 auf portugiesisch zu schreiben. Ihren ersten Roman „El mundo em que vivi“ veröffentlichte sie 1949 - das ist der Beginn eines umfangreichen literarischen Schaffens, das zum größten Teil bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt ist. Für ihre Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher wurde sie vielfach prämiert, daneben hat sie sich als Lektorin, Herausgeberin und Übersetzerin portugiesischer und deutsche Literatur einen Namen gemacht. In Deutschland wurde sie 1967 in der DDR mit dem Erzählband "Das versunkene Schiff" vorgestellt. Erst in den Jahren 1990 bis 92 wurden zwei Romane und ein Erzählband in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Im letzten Jahr ist das Kinderbuch "Beatriz und die Platane" auf portugiesisch und deutsch erschienen, in Vorbereitung ist als weiteres zweisprachiges Kinderbuch -dem weitere folgen sollen - Urgroßvater und Urgroßvater.

Die Kunsthistorikerin Dr. Irene Below, die Autorin und Bildende Künstlerin Barbara Daiber und Angela Kemper, Lehrende am Oberstufenkolleg für Gender-Studies stellen die in Portugal prominente und in ihrem Heimatland kaum bekannte Autorin mit einer Auswahl aus ihren Texten für Erwachsene und für Kinder vor.

 

Konzert

Donnerstag, 28. September 2023, 19 Uhr

Klezmic Caravan - Konzert mit dem Kozma Orkestar

Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Park 1, Großer Saal

Eintritt: 12,- €

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bielefeld

Das Kozma Orkestar steht für treibenden Brassbeat, in dem sich westliche und östliche, urbane und traditionelle Einflüsse zu einer musikalischen Herumtreiberei der besten Sorte verbinden! Wenn zwei Tuben, Drums und Akkordeon den Rhythmus vorgeben und Klarinette, Trompete und Saxofon in Bläsersätzen brillieren, bleibt keiner mehr ruhig auf seinem Platz. Hinzu kommen die wandlungsfähigen, charakteristischen Stimmen von Ramona Kozma und Valentin Katter, die in verschiedenen Sprachen singen.
© Christian Protte
Mit traditionellen Stücken und eigenen Arrangements nehmen die sieben Musiker*innen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise von Odessa bis New York und von Sarajevo bis Israel. Im Gepäck haben sie Lebensfreude, Neugierde und Tanzlust, die sehr ansteckend ist!

Besetzung: Ramona Kozma (acc/voc), Valentin Katter (tr/voc), Mona Schein (sax), Hannah Heuking (cl), Jakob Schwarzenau (tuba), Michael Zimmermann (tuba, uke), Luka Kleine (drums)